Unterricht und Sprachförderung

"Sprache ist der Schlüssel zur Welt."
Maria Montessori

Im Folgenden geben wir Ihnen einen Überblick über einige Merkmale unseres sprachheilpädagogischen Unterrichts. Sprachheilpädagogischer Unterricht bedeutet, dass eine geplante und gezielte Sprachförderung in allen Unterrichtsfächern und an allen Schultagen stattfindet. Oft sind die Unterrichtsinhalte das Medium der Sprachförderung.
Über die Sprachförderung und die Vermittlung von Unterrichtsinhalten hinaus erhalten unsere Schüler bei Bedarf auch Förderung in grundlegenden Entwicklungsbereichen wie Motorik, Graphomotorik, Wahrnehmung und Konzentration. 

Kommunikation fördern

  • Förderung einer angstfreien und vertrauensvollen Atmosphäre
  • Etablierung einer guten Gesprächskultur
  • sorgfältige Einführung von Gesprächsregeln 
  • Training von Aufmerksamkeit, gutem Zuhören und genauem Hinhören

Dem Sprechen Raum geben - Sprachanlässe

  • über Unterrichtsgegenstände sprechen 
    (Geschichten, mathematische Sachverhalte, naturkundliche Phänomene, moralische Fragestellungen etc.)
  • von persönlichen Erlebnissen berichten
    (Wochenenden, Pausen, Ausflüge etc.) 
  • Bedürfnisse und Wünsche artikulieren
  • Gedanken, Eindrücke und Erkenntnisse formulieren

Dem Sprechen Raum geben - ritualisierte Sprachanlässe

  • Sprechen des Wochentags, des Datums und der Jahreszeit im Morgenkreis
  • Einübung von Botendiensten
  • Verse, Gedichte, Lieder
  • Begrüßungsriten
  • Vorstellungsrunden


Lehrersprache planen und reflektieren

  • Modellierungstechniken und individualisierte sprachliche Rückmeldungen 
  • Reduktion von Komplexität 
  • Wiederholungen und Akzentuierungen 
  • gezielter Einsatz von Sprechmelodie, Stimme, Artikulation Sprechtempo und Sprechpausen
  • Handlungsbegleitendes Sprechen


Worte sammeln und bewahren

  • systematische, oft spielerische Erarbeitung eines Alltagswortschatzes mit Unterstützung von Bildmaterial
  • mit neuen Taten, Erlebnissen und Erkenntnissen zu neuen Worten finden


Metasprache anstoßen

  • reflektiertes Sprechen über Sprache
  • sprachliche Phänomene entdecken
  • das eigene Sprech- und Sprachverhalten beobachten

Mit Lautgebärden arbeiten

  • Verknüpfung von gestisch-mimischen Handzeichen mit Lauten / Buchstaben im Leselernprozess
  • Unterstützung der Lautbildung durch gezielten Einsatz von Lautgebärden 

Lernvoraussetzungen ausbilden

  • Übungen zur phonologischen Bewusstheit
  • Training der auditiven Wahrnehmungs- und Differenzierungsfähigkeit
  • Erweiterung des Zahlensinns (Simultanerkennung, Zählfertigkeit, Mengenvergleiche etc.)
  • Verbesserung von Ausdauer, Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit


Gut Schreiben lernen

  • behutsame Heranführung an das Schreibenlernen von Buchstaben und Zahlen
  • Berücksichtigung von visuellen Wahrnehmungsproblemen, Einschränkungen in der Auge-Hand-Koordination und graphomotorischen Schwierigkeiten
  • Einübung einer günstigen Stifthaltung